Was ist die videobasierte Beratung VHT ?

Die videobasierte Beratung VHT nach der SPIN – Methode wurde Mitte der 1980er Jahre in den Niederlanden von der Stiftung SPIN entwickelt.

Sie vollzieht einen doppelten Paradigmenwechsel: Der Abkehr von der Problem -zur Lösungsorientierung (konsequent positiver Ansatz) und der Verwendung von Videoaufnahmen als Zukunftsmodell statt als Spiegelung von Verhalten (Feed-Forward statt Feed-Back)

Dabei wird davon ausgegangen, dass Probleme in der Zusammenarbeit bzw.in der Erziehung ihre Ursache in dysfunktionaler Kommunikation und Interaktion haben und mit dem Aufbau gelungener Muster der Kommunikation positiv beeinflusst werden können.

Ausgehend von einem differenziert und strukturiert erarbeiteten Auftrag (Fragestellung) sowie bildorientierter Prozessplanung wird mit Videobildern der Echtsituation des Klienten als Grundlage des Beratungsprozesses gearbeitet. Diese werden am Ort des Geschehens aufgenommen.

Die Analyse der Videosequenzen orientiert sich an den Mustern und Elementen der “basic communication“ dem universalen Muster gelungener menschlicher Kommunikation, das durch Videoaufnahmen operationalisierbar wird.

Videosequenzen werden im Sinne der Zielorientierung so zusammengestellt, dass sie eine mögliche Antwort auf die Fragestellung beinhalten (Feed-Forward).

In der Rückschau mit den Klienten wird nicht problemvertiefend, sondern ausschließlich verstehend, wertschätzend und lösungsorientiert vorgegangen, d.h. es wird mit einem konsequent positiven Ansatz gearbeitet. Dazu wird das gesamte System mit seinen Wechselwirkungen in den Blick genommen.

In der Praxis wird nach der Formulierung der Fragestellung eine kurze Videoaufnahme (ca. 10 bzw. 5×2 Minuten) in einer alltäglichen Situation gemacht. Diese werden auf gelungene Momente untersucht. Ca. 1 Woche später werden sie mit den Klienten an einem Zusammenschnitt dieser Szenen bearbeitet. Dazu werden Zeitlupe, Standbilder und Bild-für-Bild-Analyse eingesetzt, durch die sie wertschätzend und mit aktivierenden Fragen geleitet werden.
Ein erfolgreich abgeschlossener Prozess umfasst mindestens vier Aufnahmen und Rückschausitzungen. Das gesamte Videomaterial wird den Klienten auf Wunsch anschließend übergeben.